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Umsonst: „Was es gebracht hat, sieht man ja", sagt Thomas Tanriverdi und schnaubt. Er hält eine Plastiktüte mit Farbfläschchen hoch, die er jetzt entsorgen muss. Kein wirtschaftlicher Beinbruch, aber doch extrem ärgerlich: „Wer wirft schon gerne Geld weg", sagt er.
„500 bis 1000 Euro Wert", schätzt er. Rund 30 bis 40 Prozent seiner Kunden hätten sich bisher farbige Tattoos stechen lassen. Genug zu tun habe er dennoch. Die würden nun natürlich erst einmal wegbleiben. Und ändern könne er ja doch nichts daran. Auch nicht inoffiziell oder als Freundschaftsdienst. „Das würde sich in Windeseile herumsprechen und man würde mir den Laden zumachen", sagt
er. Und das wolle er natürlich nicht riskieren. Gegen die Richtlinie verstoßen kommt für ihn auch auf keinen Fall nicht infrage.

Er will auch noch nicht zu pessimistisch in die Zukunft schauen, sondern geht fest davon aus, dass neue Farben zügig auf den Markt kommen werden. „Natürlich weiß man noch
nicht genau wann", sagt er. Aber die Farben seien auf jeden Fall in Produktion. So lange werde er eben in Schwarz-Weiß und Grautönen weiter tätowieren. Ausgefallene Körperstellen etwa der Kehlkopf würden im Münsterland kaum gefragt. Er geht davon aus, dass das vorläufig noch kein ernstes Problem gibt: Seine Kunden aus Ahaus und einem etwa 100 Kilometer großen Umkreis seien insgesamt etwas „ruhiger" als beispielsweise Kunden von Tattoostudios im Ruhrgebiet.
„Vieles bewegt sich im Rahmen von kleinen Symbolen,
Unendlichkeits-Schleifen, Namen oder Blumen", sagt Thomas Tanriverdi.
Auch große Motive seien hier eher selten. Zum Problem der
Farben angesprochen, möchte er unserer Redaktion allerdings nicht antworten. Rene Brandt, genannt Bottel, betreibt seit 2001 sein Tattoo-Studio an der Lüderitzstraße.
Dafür sei er der falsche Ansprechpartner, erklärt er am Telefon lediglich.
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