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Einst ließen sich Seemänner und Verbrecher Tattoos stechen, um ihre Geschichte
zu erzählen oder ihre Stellung in der Gesellschaft
zu zeigen. Jedes ihrer Motive hatte eine feste Bedeutung und
seinen Ort am Körper - und war manchmal auch ein Grund, den Träger zu meiden. Tätowierte waren Gebrandmarkte,
Aussätzige, Kriminelle. Heute ist es anders: Jeder vierte Deutsche hat sich
seinen Körper mit einer Tätowierung verzieren lassen.
Sternzeichen, Lebensweisheiten, Partnerporträts wurden irgendwann
durch Tribe-Tattoos verdrängt - und auch das ist jetzt Geschichte.
Der Kultursoziologe Andreas Reckwitz schreibt in seinem Buch „Gesellschaft der Singularitäten", dass der Mensch nach Einzigartigkeit strebt, und das sei nicht nur ein Wunsch,
sondern auch gesellschaftliche Erwartung. Und täglich werden es mehr.
„Sei du selbst" ist für Reckwitz im Kapitalismus und im Mainstream angekommen - und das Tattoo gleich mit. Doch unter Tätowierern und Tätowierten regt sich Widerstand gegen die mit Bedeutung aufgeladenen bunten Bildchen. So auch bei Alex Berger.
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