“ Avatare, virtuelle Personen, sind reine Kunstprodukte ihrer Erschaffer, in ihrem
Aussehen frei gestaltet frei nach Schnauze und Fantasie.
In seinem Science Fiction Roman Idoru2 (japanische Adaption von des Englischen Wortes Idol) erzählt William Gibson deren virtuellen Diva Rei Toei,
Sängerin und Frontfrau der erfolgreichsten Band ihrer Zeit, die nur
im Cyberspace existiert. Zeitpunkt 2004 hat die Suche nach der Schönsten der Schönen eine neue Facette bekommen. Schon heute, im
Zeitalter von Computer und Internet, braucht ein Schönheitswettbewerb nicht einmal an einem realen Ort
stattzufinden, gebunden an den Geschmack des Kulturraumes und
für Teilnehmerinnen eingeschränkt durch Landesgrenzen: Avatare
reisen in Sekundenschnelle im Netz. Im vergangenen Jahr hatte der italienische Designer Franz Cerami erstmalig dazu aufgerufen, virtuelle
Schönheiten zu entwerfen und in den internationalen Wettbewerb
zu schicken. Der erste digitale Schönheitswettbewerb Miss Digital World war
ein Erfolg, 39 weibliche Avatare gingen an den Start
und die internationale Presse begleitete die
neuartige Misswahl mit großem Interesse. Unter den Teilnehmern waren neben privaten 3D-Designern auch die schmetterlingsbeflügelte Elfe Dawn, ursprünglich
von NVidia als Demo für Grafikkarten entwickelt, die Halb-Vampirin BloodRayne, Heldin aus
dem gleichnamigen Computerspiel von Terminal Reality und Majesco, und Webbie, Markenikone der Telecom Brazil. ”